Die Vision, die Umwelt weniger mit unserer Mobilität zu belasten, wird immer mehr Wirklichkeit – Elektroroller tragen ihren Teil dazu bei. Darüber sprachen wir mit Christofer Schnöing. Der Master of Business Administration ist seit November 2018 Vertriebsleiter bei der emco electroroller GmbH.

Herr Schnöing, wie ist es überhaupt dazu gekommen, dass die emco Group Elektroroller ins Portfolio aufgenommen hat?

2009 ist Harald Müller von einer Geschäftsreise aus China mit der Idee zurückgekommen, Elektroroller auch in Deutschland bzw. in Europa zu verkaufen. In China, gerade in den größeren Städten wie Shanghai oder Hongkong, waren Elektroroller zu der Zeit keine Exoten mehr auf den Straßen. Aufgrund von hohen Emissionen – Smog und Lautstärke – wurden Verbrenner früh von den Straßen verbannt und Elektroroller bekamen ihre Daseinsberechtigung. Und genau diese Vorzüge, sich emissionsfrei auf den deutschen Straßen zu bewegen, hat Harald Müller als Visionär schon früh erkannt und dadurch 2010 die emco electroroller GmbH als Teil der emco Group  gegründet.

Welche Vorteile haben die E-Roller von emco im Vergleich zum Wettbewerb?

Die Vorteile und Besonderheiten liegen im Innern der Roller. Jeder Roller ist mit den drei emco Technikkomponenten ausgestattet: Motor, Controller und Akku. Eine Besonderheit an der Batterie ist das Doppelstecksystem, das heißt im Roller sind zwei Batterien verbaut. Jede Batterie schafft bis zu 65 Kilometer, insgesamt erreichen wir also eine tatsächliche Reichweite von 130 Kilometern. Die drei Komponenten sind von Grund auf in Zusammenarbeit zwischen unserem Forschungs- und Entwicklungszentrum und den Zulieferern speziell für emco entwickelt worden. Das perfekte Zusammenspiel zwischen den Komponenten bringt den höchstmöglichen Fahrspaß unter Berücksichtigung der größtmöglichen Sicherheit. 

 

Welche Roller sind die Highlights im Produktportfolio – und warum?

Jeder einzelne Roller ist ein Highlight in unserem Produktportfolio. Der Novi C 1500, unser kleinster Roller, eignet sich vor allem für kleinere Personen und ist gerade für den Stadtverkehr prädestiniert. Der Novantic C 2000, unser sportlicher Allrounder, ermöglicht besonders größeren Personen ein angenehmes Fahren. Last but not least haben wir noch den NOVA R 3000, das mit 3.000-Watt-Motor stärkste Modell. Überzeugend ist sein Retro-Design, hinter dem sich modernste Technik verbirgt. Ein absoluter Hingucker, der dank seiner niedrigen Sitzbank von kleinen wie großen Personen gleichermaßen gut gefahren werden kann und zum Cruisen einlädt.

Welche Ideen im Bereich B2B wurden bereits umgesetzt? Was ist hier künftig geplant?

Im Bereich B2B starten wir aktuell im Bereich Sharing durch, mit unseren drei Key-Kunden haben wir zurzeit ungefähr 1.500 Elektroroller auf der Straße – Tendenz steigend. Gerade die Stadtwerke und Kommunen ziehen jetzt nach. Zukünftig wollen wir neben dem Sharing- auch den Delivery-Markt weiter bedienen. Hierfür sind Kampagnen geplant, die unseren Bekanntheitsgrad vergrößern sollen. Zusätzlich sind viele Firmen dabei, ihre Firmenflotten mit Elektrorollern aufzustocken. Vor ein paar Wochen konnten wir BASF in Ludwigshafen als Kunden gewinnen. Das Unternehmen hat 150 Novi bestellt und jetzt schon eine Erweiterung angedeutet. Unsere Key-Kunden im Bereich Sharing sind Yugo in Barcelona und Valencia mit insgesamt etwa 1.000 Fahrzeugen auf der Straße, die Stadtwerke Stuttgart mit etwa 230 Fahrzeugen, und hier im Emsland sowie in einigen Städten an der Nordsee haben wir das Meli-Sharing mit ca. 100 Fahrzeugen.

Wie ist der Vertrieb organisiert?

Im B2B-Bereich setzen wir auf einen Direktvertrieb an den Endkunden. Im Gegensatz dazu verkaufen wir Fahrzeuge, die an den Endkunden gehen, nur über unser Händlernetz mit etwa 200 Händlern in Deutschland, Benelux und Österreich. Unsere Händler und die B2B-Kunden werden von unseren drei Außendienstlern bedient. Unterstützung bekommen Sie dabei von unseren drei Vertriebsinnendienstkollegen.

 

Wie viele Mitarbeiter haben Sie im Bereich Elektroroller?

Bei der emco electroroller GmbH sind wir aktuell 25 Leute, verteilt auf Vertrieb, Einkauf, After-Sales, QS, Technik und Produktion. Nehmen wir noch das Produktionsteam in China mit dazu, kommen wir auf 40 Personen.

Was sind die wichtigsten Weiterentwicklungen der kommenden Jahre?

In der Schublade liegen natürlich schon erste Designs für neue Modelle, auf die ich leider noch nicht eingehen darf. Für 2020 ist wahrscheinlich die wichtigste Weiterentwicklung das LED-Schweinwerferlicht für den NOVA R 3000. Weiterhin sind wir immer bestrebt, das Beste an Leistung aus den Fahrzeugen zu holen. So versuchen wir jederzeit, durch Software-Anpassungen die Abstimmung zwischen den drei Technikkomponenten zu optimieren, um so die größtmögliche Freude am Fahren für den Endnutzer zu erreichen.

 

Wo sehen Sie künftige Einsatzbereiche für Ihre Produkte?

Der Elektroroller wird das Auto nie komplett ersetzen können, gerade im ländlichen Raum wird er aufgrund der großen Distanzen immer nur eine untergeordnete Rolle spielen. Im Gegensatz dazu stehen die größeren Städte, die Probleme mit zunehmendem Verkehrsaufkommen, Lärm und Dieselthema haben. Stadtwerke und Kommunen sind zunehmend darauf bedacht, ihren ÖPNV mit Mobilitätslösungen für die erste und die letzte Meile zu ergänzen. Hier wird der Elektroroller eine große Rolle spielen, folglich wird hier einer der größten Einsatzbereiche entstehen. Das gilt auch für den Delivery-Markt. Lieferdienste, die in der Stadt zum Beispiel Pizza ausliefern müssen, oder auch Handwerker, die auf Grund von Zonen nicht mehr mit ihrem Fahrzeug in die Stadt fahren dürfen, brauchen neue Mobilitätslösungen, um ihrer Arbeit nachzugehen. Dies wird in Zukunft ein zweiter, wenn nicht sogar noch größerer Einsatzbereich für emco Elektroroller sein.

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